Wie eine Trutzburg steht das Watzmannhaus auf dem Falzköpfl. Vor allem: Es steht deutlich unterhalb der magischen 2200-Meter-Grenze. Warum magisch? Sie ist diejenige (gedachte) Linie, ab der in den Alpen üblicherweise das Ödland beginnt. Das Watzmannhaus ist also "erlaubt". Sowohl vom streitbaren Eugen Guido Lammer, der zum Beispiel das Münchner Haus "als die übelste Barbarei" und als "ein ganz schmachvolles Symbol" bezeichnet hatte, als auch von Reinhold Messner, der sich ähnlich dem Wiener Avantgardisten vehement für den Ödlandschutz oberhalb dieser 2200-Meter-Linie einsetzt.
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Das Watzmannhaus hat seit Bestehen (1888) ganz ordentlich zugelegt. Sein heutiges Gesicht schmücken freilich noch die "Photovoltaik-Augen". Ebenso bewegt wie die Baugeschichte des lawinensicher plazierten Refugiums liest sich die Geschichte seiner Hüttenwirtsleute. Der erste, der auf dem Watzmannhaus das Sagen hatte, war der berühmte Kederbacher; der Johann Grill aus der Ramsau, Erstdurchsteiger der Watzmann-Ostwand, Zweitbegeher der Weißhorn-Westwand, der Erste auf dem Großen Ödstein im Gesäuse. 22 Sommer bewirtschaftete der Kederbacher das Hüttl auf dem Falzköpfl, das zu Grills Zeit schon zaghaft zu wachsen begann. Der berühmte Bergführer bekam sogar noch den 1911 fertiggestellten Neubau mit, wenngleich da bereits der Kederbacher-Sohn die Hütte führte.
Dann gab es mehrmals kürzere Pächterwechsel: Die Familien Eder und Kaltenbacher sorgten am Watzmann für die Bergsteiger, und in den letzten Jahren Karin und Roman Kurz, die es 1999 aber noch höher hinaufzog: auf den Höchsten der Berchtesgadener Alpen, den Hochkönig. Den Kurzens sei Dank gesagt für ihren Idealismus und für die warme Atmosphäre, die sie dem Watzmannhaus gaben.
1999 begrüßen wir herzlich die neuen Wirtsleut': Die Annette Völkle, Krankengymnastin, aus der Gegend um Biberach stammend, und den Aschaffenburger Bruno Verst, den Annette auf dem Kärlingerhaus kennengelernt hat. Dort, an der Schwelle zum Steinernen Meer, verbrachte der Steinmetz Verst 15 Jahre lang seine Urlaube. Auf der stark frequentierten Urhütte der Sektion Berchtesgaden hat er den Hüttenwirte-Alltag hautnah erfahren. "In der Ruhe liegt die Kraft", ist man geneigt zu sagen, wenn man den Bruno Verst so erlebt. Sie werden es packen, die beiden! Die Feuerprobe haben sie beim großen Watzmannfest bravourös bestanden.
Auch die frischgebackenen Wirtsleut' werden auf dem Watzmannhaus in Baumaßnahmen eingebunden sein. Die zu realisierende Abwasseranlage, die Sanierung der Küche, die Erfüllung der Brandschutzaufgaben kommen auf uns zu. Ein Kostenfaktor von über einer Million Mark! Da bleibt kein roter Heller mehr für die ebenfalls dringend notwendigen weiteren Renovierungen von Schlaf- und Gasträumen, auch wenn Hüttenreferent Manfred Barth 1999 wieder 400 ehrenamtliche Arbeitsstunden einbringen will. Das Material und auch kleinere Anschaffungen verursachen Kosten nicht zu dünne; und eine 111 Jahre alte Bausubstanz, ja nun, da tritt fast monatlich eine neueartige "Schwachstelle" zutage.
Trotzdem besteht das ehrgeizige Ziel, eben dieses Watzmannhaus zu einer Art "Pilotobjekt" für die anstehenden Renovierungen der restlichen großen - und leider halt auch uralten Hütten der Sektion München - zu machen. Und da kam Manfred Barth auf die Idee eines Spendenpools
"Freunde des Watzmannhauses"
Gesagt, getan. Die in diesen Pool fließenden Gelder werden ausschließlich für das Watzmannhaus verwendet. Zudem wird eine Jury einmal jährlich eine Persönlichkeit aus dem Berchtesgadener Land, die sich um die Belange des Nationalparks, des Umweltschutzes, um die Menschen im Gebirge verdient gemacht hat, auszeichnen. Dieser mit DM 1.000, dotierte "Stanic-Preis" wurde im Verlauf des großen Watzmann-Festabends am 2. Juli 1999 erstmals vergeben, und zwar an den bekannten und beliebten Bergrettungsmann Edi Kastner aus Berchtesgaden-Schönau.
Bitte werden Sie also es ist eine gemeinnützige Einrichtung "Freunde des Watzmannhauses". Als kleines Dankeschön erhalten Sie eine geschmackvoll gestaltete Urkunde, und selbstverständlich werden Sie auf unserer "Gönnerliste" stehen.
Das Spendenkonto lautet:
"Freunde des Watzmannhauses"
Kreissparkasse München
BLZ: 702 501 50 Konto: 15040